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29. September – 1. November 2020

Im Klausenerplatz-Kiez in Charlottenburg entsteht von Ende September bis 1. November 2020 ein neuer Stadtplatz. Im Rahmen des Projekts ändern sich temporär die Verkehrsregeln in Teilen der Wundtstraße und des Horstwegs. Dadurch wird es leichter und sicherer zu Fuß oder mit dem Fahrrad mobil zu sein. Für die Dauer des fünf-wöchigen Projekts entsteht freier Platz, der neu genutzt werden kann.

Wie dieser neue Raum genutzt wird, das sollen die Menschen aus der Nachbarschaft selbst entscheiden. Die Forschungsgruppe EXPERI organisiert dafür verschiedene kreative Austauschformate, bei denen Vorschläge diskutiert und eigene Ideen eingebracht werden können. Auch bei der anschließenden Umsetzung wird auf tatkräftige Unterstützung aus dem Kiez gebaut.

Realexperimente

Insbesondere in Städten ist der öffentliche Raum eine knappe Ressource und unterschiedliche Nutzungen beanspruchen diesen Raum. Dabei nehmen private Pkws aktuell viel Fläche des öffentlichen Raums ein, da sie im Durchschnitt 23 Stunden am Tag geparkt werden. Somit steht Autos beispielsweise mehr Fläche zur Verfügung als Kindern: In Berlin gibt es 10 Mal so viel Fläche für Parkmöglichkeiten wie für Spielplätze (Quelle: Agora Verkehrswende 2020). In der inneren Stadt von Berlin verfügen weniger als die Hälfte der Haushalte über einen Pkw und der Großteil der täglichen Wege (82%) wird zu Fuß, mit dem Fahrrad oder öffentlichen Verkehrsmitteln zurückgelegt (Quelle: SrV 2013). Daher stellt sich die Frage, wie der öffentliche Raum gestaltet werden kann, um möglichst vielen Menschen zugute zu kommen und aktive Mobilität zu fördern.

Um die urbane Aufenthaltsqualität zu erhöhen, öffentliche Räume für die Stadtbewohner*innen zu schaffen und eine gesundheitsfördernde Fortbewegung zu ermöglichen, wird im Rahmen von EXPERI eine Kreuzung in Berlin in einen Stadtplatz umgewandelt. Durch partizipative Formate und gemeinsame Gestaltungsaktivitäten wird die Nachbarschaft dazu angeregt, eigene Ideen und Gestaltungswünsche einzubringen und umzusetzen. Die temporäre Transformation des öffentlichen Raums wird mithilfe von Verkehrszählungen, quantitativen Befragungen und Interviews wissenschaftlich begleitet und evaluiert.

Um zu verstehen, wie eine Flächenumgestaltung erfolgreich funktionieren kann, wurden zuvor gute Beispiele aus anderen Städten und Ländern (z. B. Superblocks in Barcelona, autofreies Zermatt, Fußgängerzone Gent) betrachtet und ausgewertet.

Warum wird das gemacht?

Der öffentliche Raum ist eine knappe Ressource. Aktuell nehmen private Autos viel Fläche des öffentlichen Raums ein, da sie im Durchschnitt 23 Stunden am Tag geparkt werden. In der inneren Stadt von Berlin verfügen weniger als die Hälfte der Haushalte über einen Pkw. Der Großteil der täglichen Wege (82%) wird zu Fuß, mit dem Fahrrad oder öffentlichen Verkehrsmitteln zurückgelegt (Quelle: SrV 2013). Daher stellt sich die Frage, wie der öffentliche Raum gestaltet werden kann, um möglichst vielen Menschen zugute zu kommen und aktive Mobilität zu fördern. Die Kreuzung ist von einer großen Verkehrsfläche gekennzeichnet, auf der sich ein kleiner Platz befindet. Dieser Platz wird bisher kaum für andere Aktivitäten als das Parken von Autos genutzt. In Abstimmung mit dem Bezirksamt Charlottenburg-Wilmersdorf hat das DLR Institut für Verkehrsforschung eine Anordnung für die zeitlich befristete Nutzung der Kreuzung nach § 45 StVO erhalten.

Das Ziel dieses Projekts ist es zu erforschen, wie die Veränderung der Verkehrsführung neue Nutzungen des öffentlichen Raums ermöglicht. Damit knüpft das Projekt an das Berliner Mobilitätsgesetz an. Darin ist vorgesehen, dass der Fuß- und Radverkehr Vorrang vor motorisiertem Verkehr erhält und mehr Aufenthaltsflächen im öffentlichen Raum geschaffen werden.

Wie kann ich mitmachen?

Das kommt darauf an, wie viel Zeit und Energie Sie investieren möchten. Es gibt verschiedene Möglichkeiten:

  • Wenn Sie in der unmittelbaren Nachbarschaft des Stadtplatzes wohnen, können Sie an der Haushaltsbefragung teilnehmen. Hierzu erhalten Sie Post von uns im Laufe des Projekts. Damit unterstützen Sie die wissenschaftliche Evaluation des Projekts.
  • Sie können darüber abstimmen, wie der neue Stadtplatz aussehen soll und eigene Ideen einbringen. Die verschiedenen Gestaltungsvorschläge werden an einer Staffelei veröffentlicht, die wir aufbauen.
  • Sie können an Aktivitäten teilnehmen, die auf dem Stadtplatz stattfinden werden. Dort können Sie mit anderen Menschen aus der Nachbarschaft in Kontakt kommen. Veranstaltungsankündigungen finden Sie hier auf der Webseite und auf Aushängen an der Staffelei auf dem Stadtplatz.
  • Wenn Sie eine Idee für eine eigene Aktivität haben, schicken Sie uns eine E-Mail an klausener.stadtplatz@dlr.de mit einer kurzen Beschreibung und dem gewünschten Termin. Wenn Sie noch Unterstützung bei der Durchführung benötigen, stellen wir gerne Kontakt zu anderen engagierten Menschen her.

Die einfachste Art, das Projekt zu unterstützen, ist die aktive Nutzung des Stadtplatzes selbst.

Was wird hier erforscht?

Um eine gesunde Mobilität zu fördern und Städte attraktiver zu gestalten, erforschen wir, wodurch die Aufenthaltsqualität im öffentlichen Raum erhöht und der Fuß- und Radverkehr gestärkt werden kann. Hierzu führen wir Verkehrszählungen und -beobachtungen durch und analysieren die Eindrücke der Anwohner:innen und Gewerbetreibenden durch Fragebögen und Interviews. Über erste Ergebnisse informieren wir hier.

Zudem organisieren wir partizipative Formate (z. B. Workshops, offene Versammlungen), um die Nutzer:innen des Stadtplatzes bei der Umsetzung ihrer Gestaltungswünsche zu unterstützen.

Wie wird der COVID-19 Infektionsschutz sichergestellt?

Weil die Nutzung des Stadtplatzes an der frischen Luft stattfindet, ist das Ansteckungsrisiko grundsätzlich geringer als in geschlossenen Räumen. Außerdem bietet der Stadtplatz einen Freiraum für aktive körperliche Betätigung durch Zufußgehen und sportliche Aktivitäten. Das fördert die allgemeine Gesundheit und damit die Immunabwehr. Trotzdem besteht an Orten, an denen sich viele Menschen aufhalten, ein erhöhtes Ansteckungsrisiko. Daher achten wir bei allen organisierten Aktivitäten darauf, dass der empfohlene Mindestabstand von 1,5 Metern eingehalten wird.

Was muss ich beachten, wenn ich ein Auto habe?

Von Ende September bis 1. November gibt es im Bereich des Stadtplatzes keine Parkplätze. Stattdessen haben wir mit dem Rewe Supermarkt in der Umgebung eine Vereinbarung getroffen, dass direkte Anwohner:innen des Stadtplatzes auf deren Parkplätzen parken können. Hierzu erhalten Anwohner:innen im Zuge der schriftlichen Befragung eine Information. Falls Sie hierzu Fragen haben, schicken Sie uns bitte eine E-Mail an: klausener.stadtplatz@dlr.de.

Veranstaltungsarchiv

Im Rahmen des Projekts fanden zahlreiche partizipative Veranstaltungen auf dem temporären Stadtplatz statt. Alle vergangenen Veranstaltungen können Sie in unserem Archiv einsehen:

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